Der Bau eines Storchennestes auf dem Schlauchturm in der Gemeinde Lindhorst

Eine Idee entsteht

Im Jahr 2018 entstand im Kreativteam des HGV um Michael Böhnke die ehrgeizige Idee, Lindhorst attraktiver zu machen. Durch die Neugestaltung der Bahnhofstrasse und des Marktplatzes fiel insbesondere dem HGV auf, dass Lindhorst zwar eine „Einkaufsmeile“ hat, jedoch fehlte spürbar, das Grün der Bäume, die im Zuge der Renovierung abgeholzt wurden.
Es wurden Gespräche mit der Gemeinde, dem Naturschutzbund NABU und Politikern geführt. Schnell wurde klar – neue Baumpflanzungen waren zeitnah nicht zu realisieren.
So entstand die Idee, Lindhorst durch ein Storchenhorst ein kleines Stück Natur zurückzugeben.Der Storch steht als Symboltier für Glück, Stärke, Ausgewogenheit und Nachwuchs und würde Lindhorst und dessen Einwohnern sicher ein Stück Natur und Lebensfreude zurückbringen.

Weiterhin sprach für eine Ansiedlung eines Storches, dass Lindhorst im natürlichen Verbreitungsgebiet des Storches liegt, dessen Populationen vom Wesergebiet her immer weitere Züge annimmt.

Störche wurden auf Lindhorst’s Feldern und Dächern in den letzten Jahren vermehrt wahrgenommen. Es gibt im Raum Sachsenhagen eine überproportionale Anzahl von Horsten, die alle besetzt sind und in den letzten Jahren stark ausgebaut wurden. Außerdem gibt es in Schaumburg inzwischen Storchenhorste, die trotz ungünstiger „Faktoren“ Bezug von Störchen erhalten haben. Wie man an vielen Beispielen aus anderen Orten ausmachen kann, ist der Storch sogar ein Zugpferd für Touristen, die in ganzen Fahrradgruppen auch unsere Nachbarn in Sachsenhagen erreichen. Hier ist auch ein gewisses Potential für unseren Ort zu erkennen, dass sicher ausbaubar für die Zukunft ist und den Charme des Ortes ein wenig aufhellen kann.

All diese Faktoren für eine Besiedlung des Storches am Standort Lindhorst waren zusammen alle positiv.

Dem Vorstand des HGV gefiel diese Idee, und so wurde das Projekt 2018 auf der Jahreshauptversammlung des HGV vorgestellt. Anwesende Presse und örtliche Politiker begeisterten sich spontan an der Vorstellung.

Auch der NABU Lindhorst konnte sich für das Projekt begeistern.

Suche nach dem passenden Ort

Auf der Suche nach einem geeigneten Gebäude entpuppte sich der ehemalige Schlauchturm an der Sachsenhäger Straße als erste Adresse. Hier, umgarnt von Bauernhöfen, über den Dächern von Lindhorst mit freiem Blick auf das Feld Richtung Dülholz und freier Wiesen sollte nun der Horst entstehen.

Der NABU hatte den Turm zudem als äußerst positiv eingeschätzt. Nicht nur für den Storch ist der Turm sehr gut geeignet, sondern auch für weitere Vogelarten, die im Idealfall alle unter einem Dach leben könnten. Für verschiedene Schwalbenarten, Mauersegler, Fledermäuse und Schleiereulen wurde der Turm so genutzt, dass Lebensraum für 6 verschiedene Vogelarten geschaffen werden konnte.

Der Schlauchturm ist ein historisches Gebäude und prägt das Ortsbild mit. Leider befand sich der Turm aber in einem stark renovierungsbedürftigen Zustand. Eine erste Einschätzung ergab ungefähre Kosten von 50.000€, die die Gemeinde nicht zur Verfügung hatte.

Durch viel Engagement des HGV und dem unterstützenden NABU wurde daraufhin ein Konzept zur Förderung bei der BINGO Stiftung erarbeitet.

Bauplanungen, Zuständigkeiten und die einsetzende Corona Pandemie verschlangen viel Zeit in der Umsetzung.

Durch die im September 2020 gestellten Fördermittel der BINGO Stiftung konnte der Kostenrahmen für die Umsetzung komplett gestellt werden.

Umsetzung

In der Folge wurde der Turm baulich in Stand gesetzt und auf die Setzung des Horstes baulich vorbereitet.

An einem passend herrlichem sonnigen „Frühlingstag“ am 24.02.2021 wurde unter tatkräftiger Unterstützung der Handwerksfirmen, dem NABU und des HGV der Horst errichtet, aufgrund der Corona-Pandemie ohne große Feierlichkeiten.

Was passiert noch?

Zurzeit werden die Fensterlamellen durch ehrenamtliche Kräfte der „Fahrradwerkstatt“ hergerichtet und die Umsetzung einer professionellen Infotafel, die über den Artenschutz informiert, ist in Arbeit.

Neben der visuellen Wahrnehmung des Lebens an und im Gebäude soll durch Infotafeln auf die ökologische Bedeutung und die Bedrohung durch menschliches Handeln eingegangen und so die Aufklärung vertieft werden

Sofern der Storch sich hier niederlässt, um seine Jungen aufzuziehen, wird die BINGO Stiftung auch die bereits geplante Videokamera bauen lassen.
Bereits im März wurde Schwalben rund um den Turm gesichtet, die sich offenbar für die neu angebrachten Nistkästen interessieren.

Bleiben wir gespannt und drücken die Daumen, dass ein Storch diesen schönen Ort für sich entdeckt und hier niederlässt!

Danksagungen

Durch die Umsetzung des Turmprojektes untermauerte das Kreativteam des HGV im Rathaus, dem Rat und der Presse immer wieder und vehement die Begrünung von Lindhorst. Im Jahr 2020 beschloss der Rat daraufhin die Arbeitsgruppe „Begrünung von Lindhorst“, die zurzeit allerdings aufgrund der Pandemiebedingungen noch keine Umsetzung fand.
Der HGV wird sich hier weiter stark engagieren.

  • Für die tatkräftige und intensive Unterstützung dankt der HGV

Marianne Krzykowski         NABU Lindhorst

Bernd Ua                              NABU Lindhorst

Eckhard Seidel                    NABU Sachsenhagen

Michael Böhnke                  HGV

Jan Krüger                            HGV

  • finanziell sowie politisch dem Rat der Gemeinde, der BINGO Stiftung, dem HGV und dem NABU.
  • an alle Sympathisanten und sonstige beteiligte Personen und Firmen der Umsetzung des Projektes

Projekpartner Aktion Storchennest

Bilder Aktion Storchennest

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